Es gibt drei Arten von Flächen, auf denen Gras wächst, und welches die Rinder und Legehennen derzeit verwerten.
Kunstwiese (Kleegraswiese)
Die Kleegraswiese säen wir immer am Ende der Fruchtfolge des Acker- und Gemüsebaus an, um dem Boden eine zwei- bis dreijährige Pause zu geben. Die Kunstwiese ist wichtig für die Bodenfruchtbarkeit, die Stickstofffixierung im Boden, die Regulierung von Beikräutern und der Vermeidung von Pilzkrankheiten der Kulturpflanzen. Damit die Kleegraswiese vital bleibt und ihre Funktion erfüllen kann, mähen wir diese ca. vier Mal im Jahr. Die Rinder verwerten diese Futterernte dann zu Gülle, Mist und Fleisch. Ein Teil wird im Gemüse als Mulchmaterial auf den Beeten verwendet.
Extensive Weide
Die extensiv genutzten Weiden eignen sich nicht für den Gemüse-, Obst- oder Ackerbau. Wir nutzen diese Flächen als Biodiversitäts-Förderflächen (BFF), wodurch sie nicht geschnitten sondern nur von Tieren geweidet werden dürfen. Ausserdem ist Bodenbearbeitung und Düngung (auch mit eigenem Hofdünger) nicht erlaubt. Diverse Strukturen (Bäume, Sträucher, Asthaufen, Steinhaufen) sind ebenfalls Vorschrift. Auf dem Fondlihof sind ca. ¼ der Flächen extensive Weiden. Kleine Gruppen von Rindern leben und grasen jeweils für mehrere Wochen in den Vegetationsmonaten auf diesen Weiden.
Hausweide
Unter den Hochstammbäumen und auf den angrenzenden Hangflächen gibt es eine Fläche von ca. drei Hektar, welche als sogenannte Haus- oder Standweide dient. Sobald es die Witterung und die Vegetation erlauben, lassen wir die Rinder und Legehennen auf dieser Weide täglich grasen.
Veränderungen ohne Nutztiere
Ein viehloser Fondlihof würde sich auf diese Wiesen und deren Nutzbarkeit unterschiedlich auswirken.
Die Schnitte (Futterernten) der Kunstwiesen würden wir auf einem viehlosen Fondlihof weiterhin als Mulch im Gemüse verwenden. Auch im Ackerbau würden wir versuchen ein System zu etablieren, um einen Teil der Futterernte ebenfalls direkt als Mulch einzusetzen. Die grosse Herausforderung wäre es, vor allem im Frühling die geeigneten Zeitpunkte dafür zu finden, da die Kulturen nicht zu hoch sein dürfen, aber der Boden trocken genug sein muss, um ihn befahren zu können. Den grössten Teil der Kunstwiesen-Schnitte könnten wir nicht direkt als Mulch verwenden, sondern würden die Ernte kompostieren oder auf eine oder mehrere Arten konservieren (z.B. im Flachsilo), um das Düngermaterial übers ganze Jahr verfügbar zu haben. Für einen guten Kompostierungsprozess würden wir Stroh und Holzhäcksel beimischen.
Die extensiven Weiden könnten ohne Wiederkäuer nicht mehr sinnvoll genutzt werden. Diese Flächen können wir nicht zu Fruchtfolgeflächen umwandeln, da sie zu steil, zu nass oder zu nah am Fluss sind. Zudem befinden sich alle Flächen am Nordhang. Ausserdem ist es sinnvoll, wenn auf einigen Flächen keine Bodenbearbeitung stattfindet, da dadurch ein grosses Potential der Flächen als Kohlenstoffsenken, das heisst zur Bindung von CO2, erhalten bleibt. Und nicht zuletzt hat die Stadt Dietikon auf allen drei extensiven Weiden auch in den nächsten 5 Jahren Projekte zur Förderung der Biodiversität geplant, wodurch auch andere Formen der Nutzung ausgeschlossen werden.
Die Hausweide würden wir für eine Bewirtschaftung ohne Nutztiere aufteilen: Unter den Hochstämmen könnte eine extensive Wiese etabliert werden, die zweimal im Jahr geschnitten wird. Dieses Schnittgut würden wir eher nicht kompostieren, da es viele Samen enthält, sondern an Pferde- oder andere Höfe mit extensiver Fütterung weiterverkaufen. Ein flacheres Stück auf der Weide könnten wir in Ackerfläche umwandeln. Den Rest (ca. 2 ha) würden wir vermutlich abgeben resp. weiterverpachten, da eine andere Nutzung der Flächen analog den extensiven Weiden nur schwierig umsetzbar ist (Nordhänge, schlechte Zufahrt für Maschinen).
